Abstract
Dieser Essay handelt von autobiographischen Zeugnissen, die von der westeuro-päischen Einigung nach dem Zweiten Weltkrieg berichten. Es handelt sich ers-tens um die klassischen Lebenserinnerungen eines großen Staatsmannes, des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulles, und zweitens um die auto-biographisch gefärbten Schriften eines europäischen Spitzenbeamten, des ersten Präsidenten der europäischen Kommission Walter Hallstein, deren Vorstellun-gen von Europa heftig miteinander kollidierten. Diese Kollision und das unter-schiedliche professionelle Selbstverständnis der beiden Akteure schlugen sich in ihren Selbstzeugnissen ebenso nieder wie ihre grundverschiedenen Persönlich-keiten. Die ausgewählten autobiographischen Schriften hatten außerdem großen Einfluss auf die Weggefährten und Anhänger der beiden Politiker. Ihre Selbstbe-schreibungen, Urteile über Zeitgenossen, Geschichtsdeutungen, Prognosen und Klischees fanden schließlich sogar Eingang in die Geschichtsschreibung. Die da-raus resultierenden historiographischen Mythen und deren allmähliche Auflö-sung werden in diesem Essay analysiert.
Translated title of the contribution | Autobiographical Accounts and Historical Mythodologies in the Process of European Integration: Charles de Gaulle and Walter Hallstein |
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Original language | German |
Title of host publication | Das eigene Leben als aesthetische Fiktion |
Subtitle of host publication | Autobiographie und Professionsgeschichte |
Editors | Dietrich Erben, Tobias Zervosen |
Place of Publication | Bielefeld |
Pages | 155-174 |
Number of pages | 19 |
DOIs | |
Publication status | Published - 27 Jan 2018 |